Dass aus dem letzten verregneten Sonntag noch einmal etwas Vernünftiges werden sollte, daran hatte ich nicht geglaubt: Der Morgen hatte bereits trüb begonnen, es regnete Lakritzschnüre, so dunkel war’s, das Meer peitschte launisch von Fels zu Fels und selbst die sonst so geschwätzigen Vögel hatten Ihr forderndes Gekreische eingestellt. Ein riesiges Tief hatte Bondi Beach für sich vereinnahmt, Sydneys Eastern Suburbs glichen einer traurigen Ansammlung von Gebäuden, die Straßen leer, die lebhafte Atmosphäre, die ich an sonnigen Tagen lieben gelernt hatte, war – einfach nicht mehr da!
Gefangen in unserer Wohnung suchte ich mir eine Beschäftigung – und fand sie in der Küche (wo auch sonst?). Auf meiner mentalen To-Bake-Liste hatten bereits vor längerer Zeit vegane Sticky Buns einen Platz unter den Top Twenty bezogen. Doch weil ich ein wenig Respekt vor Hefegebäck und dem dafür nötigen Zeitaufwand habe, hatte ich sie stiefmütterlich vernachlässigt – bis zu diesem Sonntag. Da hatte ich sowieso Zeit im Überfluss und so habe ich mich an dieses Rezept, das zweimaliges „Gehen“ des Teiges erforderte, herangetraut. Herausgekommen ist ein wirklich unglaublich leckeres Dessert, das man am besten warm genießt, und bei dem ich mich nach dem dritten Stück stark zügeln musste, nicht einfach weiter zu essen.
Der Geschmack erinnerte mich an Ferdinandskrapfen, die meine Mama und meine Oma früher gebacken haben: süß, sehr süß, überaus saftig (dank der Füllung mit Apfelmus), frisch und klebrig eben. But – oh, so good!
Und weil Stefanie auf ihrem tollen Blog Schön und Fein derzeit fleißig Hefeteigrezepte sammelt, war die Gelegenheit doppelt günstig. Aber wenn ich ehrlich bin, brauche ich für Sticky Buns keinen Anlass…
Das braucht Ihr
Für den Teig
- 200 ml Sojamilch
- 100 g geschmolzene Margarine (lauwarm)
- 60 g Rohrohrzucker
- 2 EL (etwa 15 g) Maismehl
- 2 1/4 TL Trockenhefe
- 1 TL Vanilleextrakt oder das Mark einer viertel Vanilleschote
- 1 Prise Salz
- 330 g Mehl
Für die Füllung
- 100 g Apfelmus
- 2 EL geschmolzene Margarine
- 55 g gehackte Pekannüsse
- 90 g Rohrohrzucker
Für den Guss
- 80 g Vollfettkokosmilch
- 1 EL Maismehl
- 3 EL Ahornsirup
- 110 g Puderzucker
Außerdem
- Backpapier
- eine etwa 22 x 22 cm große Backform
So geht’s
Für den Teig Zucker, Vanilleextrakt und Salz in einer großen Schüssel vermengen. Hefe und Maismehl miteinander mischen. Die Margarine bei sehr kleiner Flamme auf dem Herd schmelzen und lauwarm werden lassen. Mit der Sojamilch verrühren, so dass Milch und Margarine lauwarm sind. Es ist wichtig, dass beides nicht nur Zimmertemperatur hat, damit die Hefe aufgehen kann. Zuckermix, Hefemix und Margarinemix miteinander verrühren, abdecken und etwa zehn Minuten ruhen lassen.
Nach Ablauf dieser Zeit sollten sich einige Blasen gebildet oder das Gemisch sich ingesamt zur Mitte hin gehoben haben. Ist das nicht der Fall, müsst Ihr leider alle Schritte bis hierhin wiederholen – dann kann es sein, dass die Milch-Margarine-Mixtur zu warm oder kalt für die Hefe war.
Ist alles so gelaufen, wie wir es wollten, jetzt das Mehl portionsweise unterrühren und zu einem elastischen Teig verkneten. Am besten geht das mit den Händen. Falls der Teig stark klebt, gebt etwas Mehl hinzu.
Wenn der Teig fertig verknetet ist, lasst Ihr ihn in einer Schüssel, mit einem sauberen Geschirrtuch abgedeckt an einem warmen Ort 45 Minuten ruhen und aufgehen. Ich habe dazu den Ofen kurz erhitzt, ihn dann ausgeschaltet und die Schüssel mit dem Teig hineingestellt.
Für die Füllung Margarine schmelzen und mit dem Apfelmus verrühren. Pekannüsse hacken, Zucker abwiegen und bereitstellen.
Für den Guss Kokosmilch, Maismehl und Ahornsirup miteinander verrühren.Eine etwa 22 x 22 cm große Form mit Backpapier auslegen. Den Guss zur Hälfte auf dem Boden der Backform verteilen. Unter die verbleibende Hälfte den Puderzucker rühren und damit später die Sticky Buns von oben beträufeln.
Zurück zum Teig: Nach dessen Gehzeit sollte er etwa die doppelte Größe im Vergleich zu vorher angenommen haben. Wenn dem so ist, den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche rechteckig ausrollen, und zwar dick genug, dass er nicht zerreißt, wenn Ihr ihn in die Hand nehmt. Jetzt die Margarine-Apfelmus-Füllung auf dem Teig verteilen und Zucker und gehackte Pekannüssen darüber streuen. Jetzt den Teig der Länge nach aufrollen und in einzelne, gleich große Rollen schneiden. Diese nun in die Backform legen, und zwar mit der Schnittseite nach oben. Die Form nun wieder in den vorgewärmten Backofen stellen und die Buns weitere 40 Minuten gehen lassen.
Ofen schließlich auf 180 Grad vorheizen und die Sticky Buns etwa 20 Minuten backen, dann mit der restlichen Flasur beträufeln und warm essen. So lecker – was meint Ihr?
Vegan Maple Sticky Buns
Who would have thought that something good would finally come from this this grey and rainy sunday in Bondi Beach? Certainly I didn’t. It was raining cats and dogs, the air was chilly outside and inside and even some raindrops made their way inside our well insulated apartment. Great day!
Eventually I fled to the kitchen and started working on a recipe for vegan sticky buns. I remember the days when my mom and grandma used to make a similar German recipe in our house. Can you imagine this incredibly happy moment when you come home from school, enter your house and the whole thing smells like sugar, cinnamon and sweet yeast dough? OMG!
Right, and on this grey day I decided to finally get started on my vegan sticky buns project – a very good decision that I didn’t regret at all: It saved my day and left the four of us fat and extremely satisfied on the couch.
You’ll need
Dough:
- 200 ml soy milk
- 100 g melted margarine (lukewarm)
- 60 g Rohrohrzucker
- 2 tbsp (approx. 15 g) corn starch
- 2 1/4 tsp dry yeast
- 1 tsp vanilla essence
- 1 pinch of salt
- 330 g plain flour
Filling:
- 100 g apple sauce
- 2 tbsp melted margarine
- 55 g chopped pecans
- 90 g Rohrohrzucker
Icing:
- 80 g coconut cream (full fat)
- 1 tbsp corn starch
- 3 tbsp maple syrup
- 110 g icing sugar
Preparation
Dough, part I: Mix sugar, vanilla essence and salt in a large bowl. In a seperate bowl mix dry yeast and corn flour. In a sauce pan over low heat melt margarine and then add soy milk. Milk and margarine together need to bee lukewarm. This is important – if the margarine is too hot or too cold it will kill the yeast and you can’t use it.
Whisk sugar mix and yeast mix together, then add margarine mixture, cover with a clean towel and set aside in a warm space for ten minutes.
After this time there should be bubbles in the mix or the mix should have risen in the middle. It is important that your mixture looks different from before. If it doesn’t repeat steps until here.
If everything worked out as we expected add the flour one heap after one another and knead until you have an elastic dough. That works best when using your hands. If the dough is too sticky add some more flour.
Once the dough is ready leave it in the bowl, cover with a clean kitchen towel and let it sit in a warm space for 45 minutes. You can easily use your oven for this. Heat it up to 50 degrees for a few minutes and place the bowl in there, close the doors, let the dough rise and take it out later.
Filling: Melt margarine over low heat and combine with apple sauce. Chop pecans, weigh sugar and set aside.
Glaze: Mix coconut cream, corn flour and maple syrup. Line a baking form (22x22cm) with baking paper. Spread half of the glaze on the bottom of your baking form. To the remaining half add the icing sugar and set aside – you’ll need this later to sprinkle over the buns.
Dough, part II: After the rising time of the dough it should have doubled its size. Sprinkle flour on a working surface and roll the dough out in a rectangle shape about 0.5 centimeters thick. Now spread margarine and applesauce filling over the dough and sprinkle with chopped pecans and brown sugar. Now roll up the dough lengthwise and cut into even sized slices, each about two centimeters. Place them in the baking form, the cut side facing up. Now put your baking dish back into the oven – or the warm place of your choice and let the dough rise for another 40 minutes.
Finally, preheat the oven to 180 degrees Celsius and bake the vegan sticky buns for 20 minutes. Douse with glaze and serve warm. Yummy, aren’t they?
Yay! Yay! Yay! Finally! Kann ich Sojamehl oder Paniermehl anstatt Maismehl verwenden?..obwohl ich sehe gerade du hast das als corn starch übersetzt. Heißt das, ich könnte eigentlich auch Kartoffelspeisestärke nehmen? (Rohrohrzucker kannst du übrigens als raw cane sugar übersetzten )
Liebe Helen,
ja, du kannst Maisstärke verwenden – das sollte die normale Stärke sein, die du in Deutschland kaufen kannst. Ansonsten Kartoffelstärke – die dient dazu, die Glasur etwas zu binden.
Ich hoffe, meine bestimmt grandiose Übersetzung bringt mich nicht an Teufels Abgrund 😉
Hoffe, du hattest einen schönen Feiertag!
LG